- Mehrere Glocken in Thüringen mit NS-Bezug
- Drei aus Apoldaer Glockengießerei
In Kirchen in Sachsen-Anhalt und Thüringen gibt es laut einem Zeitungsbericht noch mindestens sechs Glocken mit Inschriften und Symbolen mit Bezug zum Nationalsozialismus. Das habe die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) mitgeteilt, berichtete die in Weimar erscheinenden Kirchenzeitung „Glaube und Heimat“ am Montag vorab aus ihrer aktuellen Ausgabe (Erscheinungstag: 6. Mai).
Nazi-Glocken in Thüringen vorhanden
Bis März dieses Jahres seien über 90 Prozent der Glocken in den rund 4000 Kirchen der EKM erfasst worden. Die Namen der Kirchen, in denen die Glocken hängen, habe die EKM zum Schutz der Kirchengemeinden nicht bekanntgeben. Zudem solle auch einem rechten Glockentourismus vorgebeugt werden.
Drei Glocken aus Apolda
Drei der Glocken kommen demnach aus der Apoldaer Glockengießerei „Franz Schilling und Söhne“ und stammten aus den Jahren 1935 und 1937. Eine trage zum Beispiel die Inschrift „Gegossen im zweiten Jahre der nationalen Erhebung unter dem Fuehrer und Kanzler Adolf Hitler“. Daneben finde sich ein gebundener Kranz mit Hakenkreuz. Die EKM haben ihren betroffenen Kirchengemeinden angeboten, die Inschriften und Symbole auf Kosten der Landeskirche durch Abschleifen entfernen zu lassen, hieß es. Zerstört werden sollten die Glocken nicht. Sie würden bis zur Entfernung der Nazi-Symbole nicht öffentlich zugänglich sein.
Hitler-Glocke in Herxheim bleibt
Im pfälzischen Herxheim am Berg hatte der Gemeinderat kürzlich entschieden, dass eine sogenannte Hitler-Glocke mit Hakenkreuz und NS-Inschrift im dortigen Kirchturm hängen bleibt. Sie gehört der Ortsgemeinde und hängt seit 1934 im Turm der protestantischen Jakobskirche. Sie hatte im vergangenen Jahr bundesweit für Aufsehen gesorgt, seit Anfang September ist sie abgeschaltet.