News-Blog zu Hitzewelle: Polizei blitzt nackten Radfahrer
Die Hitzewelle hat Deutschland im Griff. In Brandenburg ist der Brand auf einem alten Militärgelände unter Kontrolle. Die Entwicklungen
Berlin.
Das Wetter wird weiter von der Hitzewelle dominiert, die wohl bald ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Viel kälter wird es danach aber nicht wirklich. Die Höchstwerte erreichten am Freitag 32 bis 38 Grad, wie der Deutsche Wetterdienst schrieb. Am Wochenende sollen die Temperaturen sinken, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD).
So soll am Samstag schon am Vormittag im Westen stark bewölkt sein. Laut DWD ist mit Schauern und Gewittern zu rechnen. Auch im Osten kann es streckenweise zu kräftigen Unwettern kommen. Die Höchsttemperaturen am Samstag sollen zwischen 28 und 35 Grad liegen, im Nordseeumfeld und in den westlichen Mittelgebirgen ist es etwas kühler.
+++ 17.04 Uhr: Nackter Radfahrer in Kiel „geblitzt“ +++
Bei der Hitze dieser Tage geht offenkundig auch bei Menschen in Norddeutschland das Temperament durch. Die „Kieler Nachrichten“ veröffentlichten am Freitag ein besonderes Blitzerfoto, das die Stadt aufgenommen habe: Es zeigt einen nackten Mann auf dem Fahrrad bei Tempo 47. Erlaubt sind an der Stelle nur 30 Kilometer je Stunde. Laut Polizei müssen sich auch Radfahrer an solche Geschwindigkeitsbegrenzungen halten.
Mit einem Verwarnungsgeld wegen zu schnellen Fahrens müsse der nackte Radler nicht rechnen, schreiben die „Kieler Nachrichten“: Die Beamten wüssten nicht, wohin sie den Strafzettel schicken sollen.
+++ 16.04 Uhr: Wochenende wird für Autofahrer hart +++
„Wer an diesem Wochenende in die Ferien starten will, hat eine schlechte Wahl getroffen“, so beginnt eine Mitteilung des ADAC zum kommenden Wochenende, 27. bis 29. Juli. Experten erwarten dann ein Verkehrs-Chaos. Zu möglichen Staus kommt die bundesweite Hitzewelle, die Mensch und Technik beim Autofahren strapaziert.
+++ 15.10 Uhr: Studie – Klimawandel erhöht Wahrscheinlichkeit für Hitzewellen +++
Der Klimawandel hat das Risiko für Hitzewellen im nördlichen Europa deutlich erhöht. Die Wahrscheinlichkeit für eine Hitzewelle hat sich demnach mehr als verdoppelt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Netzwerks World Weather Attribution, das sich mit dem Zusammenhang von Klima und Wetter beschäftigt.
Grundsätzlich ist es kaum möglich, einzelne Wetterereignisse auf den Klimawandel zurückzuführen. Allerdings lassen sich Trends erkennen. Die Klimaforscher sind sich aber einig, dass Wetterereignisse extremer und häufiger werden – das gilt nicht nur für Hitzewellen, sondern zum Beispiel auch für Starkregen.
+++ 14.15 Uhr: DLRG: 279 Menschen starben bisher bei Badeunfällen +++
Heißer Sommer, heißt mehr Badegäste und damit auch mehr Unfälle im Wasser. Wie die aktuellen Zahlen der DLRG belegen, kamen seit Beginn des Jahres 2018 bereits 279 Menschen bei Badeunfällen ums Leben.
+++ 12.35 Uhr: Situation bei Waldbrand bleibt brenzlig – lange Staus +++
Der schwere Waldbrand am Autobahndreieck Potsdam bei Fichtenwalde ist zwar unter Kontrolle – doch die Situation bleibt brenzlig. Nach Angaben von Brandenburgs Waldbrandschutzbeauftragten Raimund Engel muss auf die weitere Entwicklung aufgepasst werden. „Der Wind wird in den Morgenstunden wieder zunehmen und dann muss man sehen, wie man die Löschangriffe koordiniert“, sagte Engel am Freitag im RBB-Inforadio.
Wegen des Walbrandes müssen Autofahrer mit langen Staus rechnen. Auf den Autobahnen 9 und 10 gab es wegen des Feuers Sperrungen, auf den alternativen Strecken könnte es richtig voll werden. Der Bahnverkehr war wegen des Brandes nicht beeinträchtigt, sagte ein Sprecher des Unternehmens.
+++ 09.15 Uhr: Feuer in Brandenburg unter Kontrolle, Einsatz noch im Gange +++
Der Brand auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Jüterbog in Brandenburg ist nach Angaben der Feuerwehr unter Kontrolle. Entwarnung könne aber noch nicht gegeben werden, sagte ein Sprecher der zuständigen Rettungsleitstelle. Rund 160 Hektar Fläche seien verbrannt. Zwei Löschzüge seien vor Ort, so der Sprecher. Weitere Helfer stünden bereit. Die Feuerwehr rechnete damit, dass die Flammen auch in den nächsten Tagen noch wüten werden.
+++ 8.35 Uhr: 45 Grad – Mexiko erklärt den Hitzenotstand +++
Wegen einer Hitzewelle mit Temperaturen von örtlich mehr als 45 Grad hat Mexiko für mehr als 640 Städte und Gemeinden den Notstand erklärt. Damit ermöglichte das Innenministerium den betroffenen Orten Zugang zu einem Sonderfonds, um auf hitzebedingte Notfälle zu reagieren und Dinge wie Nahrung, Unterkunft und medizinische Versorgung zu sichern. In der Stadt Mexicali im Bundesstaat Baja California starben sieben Menschen. Sechs von ihnen erlitten einen Hitzschlag, ein weiterer starb an Erschöpfung
+++ 05.12 Uhr: Meteorologen erwarten Temperaturen bis 38 Grad +++
Deutschland hat erneut eine hochsommerliche Nacht hinter sich gebracht. Die Temperaturen waren vielerorts tropisch. „In Duisburg und Mainz lag der Höchstwert bei 26 Grad, in Darmstadt bei 25 Grad“, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes am frühen Freitagmorgen.
Tagsüber klettern die Temperaturen im Westen auf bis zu 39 Grad. „Richtung Osten wird es weniger heiß, aber immer noch heiß genug“, sagte der Sprecher. Erst das Wochenende bringt etwas Abkühlung. „Aus Westen naht eine Kaltfront mit heftigen Gewittern.“ Dann sinken die Temperaturen – bevor der Sommer nächste Woche wieder anklopft. Dann kommt die Hitze zurück – auch in der Nacht.
+++ 04.32 Uhr: Feuerwehr kämpfte die ganze Nacht gegen Waldbrand +++
Bei dem schweren Waldbrand am Autobahndreieck Potsdam hat die Feuerwehr die ganze Nacht über gegen die Flammen angekämpft. Ständig wechselnde Winde hatten die Löscharbeiten erschwert.
In dem Bereich wurde außerdem Munition aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Am Freitagmorgen habe deshalb ein Sperrkreis von 1000 Metern eingerichtet werden müssen, sagte ein Pressesprecher des Potsdamer Innenministeriums. Auch die Autobahnen 9 und 10 blieben weiterhin gesperrt, wie die Polizei mitteilte. Es wurde spekuliert, ob die Munition den Brand ausgelöst haben könnte.
Die Nacht über hatten Helfer des THW Autoinsassen, die teils stundenlang im Stau steckten, versorgt. Auch die Potsdamer Innenstadt war am Abend weitgehend dicht. Die Sperrungen wurden notwendig, weil dichte Rauchschwaden eine Gefahr darstellten.
Donnerstag, 26. Juli 2018
+++ 20.13 Uhr: Hunderte Fahrgäste aus defektem Zug in Essen gerettet+++
Bei brütender Hitze sind aus einem defekten Zug nahe des Essener Hauptbahnhof Hunderte Fahrgäste in Sicherheit gebracht worden. „Rund 300 Fahrgäste mussten evakuiert werden aus dem Zug“, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Vier Erwachsene und ein Baby seien wegen Kreislaufbeschwerden von einem Notarzt behandelt worden, so die Polizei.
+++ 17.30 Uhr: Dutzende Hektar Wald unweit von Potsdam in Flammen+++
Rund 90 Hektar Kiefernwald sind in der Nähe des Autobahndreiecks Potsdam in Brandenburg in Flammen aufgegangen. Die Feuerwehr bat die rund 2800 Bewohner des Ortes Fichtenwalde, sich auf eine mögliche Evakuierung vorzubereiten. Am Abend entschieden die Einsatzkräfte, dass eine zunächst angedachte Evakuierung nicht mehr notwendig ist.
Die Polizei sperrte die Autobahn A9 von Berlin nach Leipzig – eine wichtige Route nach Süden und damit für viele Reisende in den Sommerurlaub. Autofahrer sollten die Region weiträumig umfahren, sagte ein Sprecher. Auch auf dem Berliner Ring und auf der A2 von Magdeburg nach Berlin könne es zu Behinderungen kommen. Über der Autobahn war eine große Rauchsäule zu sehen, wie ein Polizeibild aus dem Hubschrauber zeigte.
Moorbrände halten in Nordeuropa die Feuerwehren in Atem. In Dänemark breitete sich ein Feuer in der Nähe von Aalborg unterirdisch aus. Die Feuerwehr hat deshalb große Probleme, den Brand in den Griff zu bekommen. Überirdisch wurden die Flammen zwar am Donnerstag gelöscht, doch in der Erde gebe es ungewöhnlich viel Torfmoos.
Während überirdisch rund 50 Hektar abgebrannt sind, ist unklar, wie weit das Feuer unter der Erde reicht. Am Donnerstag brach die Feuerwehr die Erdoberfläche mit Traktoren auf, um Löschwasser in die Tiefe zu leiten. Normale Feuerwehrautos kommen auf dem schwierigen Terrain kaum vorwärts.
+++ 15.48 Uhr: Polizei rettet Hund aus überhitztem Auto +++
In Lübeck hat die Polizei einen Hund aus einem Auto gerettet. Das Fenster sei bei Temperaturen von über 34 Grad nur ein Schlitz weit geöffnet gewesen. Eine Zeugin bemerkte das Tier, das stark gehechelt habe, heißt es in einer Mitteilung der Polizei. Die alarmierten Polizeibeamten schlugen das Fenster des Wagens ein und retteten das Tier.
+++ 14.30 Uhr: Steinkohlekraftwerke drosseln die Leistung +++
Die Hitzewelle hat auch Folgen für die Stromproduktion in Deutschland: Erste Kraftwerke beginnen, die Leistung zu drosseln. Der Essener Kraftwerksbetreiber Steag hat die Leistung seines Steinkohlekraftwerks in Bergkamen im Ruhrgebiet heruntergefahren, wie ein Unternehmenssprecher am Donnerstag in Essen sagte. Die Außentemperaturen seien so hoch, dass die Anlage nicht mehr ausreichend gekühlt und deshalb nicht mit Volllast betrieben werden könne.
Der sinkende Wasserstand auf den Flüssen könnte auch die Belieferung von Kohlekraftwerken beeinträchtigen, da die Schiffe nicht mehr wie gewohnt beladen werden können.
+++ 13.56 Uhr: Polizei-Wasserwerfer im Einsatz gegen Hitze und Dürre +++
Die Berliner Polizei hat angesichts der Trockenheit und aktuellen Hitzewelle mit Wasserwerfern Hilfe geleistet und Grünflächen bewässert. Zwei hochmoderne Wasserwerfer verteilten am Donnerstagnachmittag am Bundeskanzleramt Wasser auf die Rasenfläche.
Polizisten wässerten zudem mit Schläuchen die Bäume. Mehrfach fuhren die Wasserwerfer, die jeweils 10.000 Liter fassen, zu Hydranten und füllten ihre Tanks. In Hamburg hatte die Polizei bereits Wasser auf Bäume und Sträucher in einem Park gesprüht.
+++ 13.30 Uhr: Ämter schließen wegen Hitze – „Raumtemperaturen von über 35 Grad“ +++
Hitzefrei auf dem Amt: Die anhaltende Hitze hat diverse Ämter und Behörden in Nordrhein-Westfalen veranlasst, angesichts der anhaltend hohen Temperaturen ihre Öffnungszeiten zu ändern. So schließen die Arbeitsagenturen und Jobcenter im Kreis Heinsberg schon um 15.00 Uhr. Eine Beratung in den nicht klimatisierten Räumen sei den Kunden bei Raumtemperaturen über 35 Grad nicht zuzumuten, teilte die Behörde mit.
Das Rathaus in Uedem am Niederrhein startet bis zum Ende der Hitzeperiode täglich etwas früher um 07.30 Uhr und hat durchgehend bis 13.00 Uhr geöffnet. Der Grund: Es gibt keine Klimaanlage, die die Raumtemperaturen am Nachmittag senken könnte. „Sie können lüften wie sie wollen, sie kriegen die 34 Grad nicht mehr aus dem Gebäude raus. Das kann ich meinen Mitarbeitern nicht zumuten“, sagte Uedems Bürgermeister Rainer Weber am Donnerstag.
In Viersen bleibt die Stadtbibliothek ebenfalls am Nachmittag geschlossen. Die Stadt Hamm beendet die Wochenmärkte während der Hitzeperiode schon um zwölf Uhr.
+++13.17 Uhr: Sommerhitze lässt Wasserverbrauch kräftig steigen +++
Die Sommerhitze lässt den Wasserverbrauch in Nordrhein-Westfalen kräftig steigen. Beim Versorger Gelsenwasser, der aus seinem Wasserwerk in Haltern rund eine Million Menschen im nördlichen Ruhrgebiet und im Münsterland mit Trinkwasser beliefert, flossen am vergangenen Dienstag 353 000 Kubikmeter Wasser durch die Röhren.
Das sei rund ein Drittel mehr als im Durchschnitt, sagte eine Unternehmenssprecherin am Donnerstag. An durchschnittlichen Sommertagen liege der Pro-Kopf-Verbrauch bei rund 150 Litern, derzeit seien es bis zu 200 Liter.
+++12.03 Uhr: Bahnreisende müssen zwei Stunden auf freier Stecke ausharren +++
Wegen eines umgestürzten Baumes mussten Hunderte Reisende rund zwei Stunden in einem ICE auf freier Strecke in Niedersachsen ausharren. Die Klimaanlage fiel aus – die Türen des Zuges wurden dann geöffnet, wie ein Sprecher der Bundespolizei am Donnerstag sagte.
Einige Fahrgäste seien ausgestiegen. Der Baum war am späten Mittwochnachmittag zwischen Verden und Rotenburg/Wümme während eines Unwetters auf die Oberleitung gestürzt.
Nach Angaben des Bundespolizei-Sprechers seien die Reisenden sehr schnell mit Getränken versorgt worden. Von gesundheitlichen Beeinträchtigungen sei nichts bekannt. Nach zwei Stunden wurde der Zug mit einer Diesellok zurück nach Rotenburg gezogen.
+++ 10.49 Uhr: So wird das Wetter in den nächsten Tagen +++
Ein wenig Abkühlung versprechen die Küstenregionen an der Ostsee. Dort soll es knapp unter 30 Grad warm werden.
Und in den kommenden Tagen soll es heiß bleiben. Es könne zwar vereinzelte Gewitter geben, die sorgten aber kaum für Abkühlung, hieß es beim DWD. Erst am Wochenende könnten die Temperaturen etwas sinken und am Sonntag womöglich unter die 30-Grad-Marke fallen. Zu Beginn der neuen Woche erwarten die Meteorologen dann schon wieder einen neuen Temperatur-Anstieg.
+++ 10.02 Uhr: Das sind die größten Hitze-Irrtümer +++
Mittags ist es am heißesten, Zugluft führt zu Erkältungen: Es kursieren viele Tipps zum Wetter und Umgang mit Hitze. Hinter vielen verbergen sich allerdings Irrtümer, wie Sie hier nachlesen können.
+++ 8.00 Uhr: 330 Fans bei Ed-Sheeran-Konzert mit Kreislaufproblemen behandelt +++
Die große Hitze hat vielen der 80.000 Besuchern des Konzerts von SuperstarEd Sheeran (27, „Perfect“) in Hamburg zu schaffen gemacht. Rund 330 Musikfans wurden bei schwülem Wetter mit Kreislaufproblemen behandelt, wie ein Sprecher der Hamburger Feuerwehr am Donnerstag sagte. Zwölf Konzertbesucher seien vorsorglich ins Krankenhaus gebracht worden.
Wegen der hohen Temperaturen auf der Bahrenfelder Trabrennbahn hatte die Feuerwehr Besuchern schon vor dem Konzert dazu geraten, viel zu trinken und Hüte aufzusetzen. Die Tipps hätten gewirkt, sagte ein Sprecher. Im Vergleich zu anderen Großveranstaltungen hätten bei dem Konzert nur wenige Menschen behandelt werden müssen. Am Mittwoch waren in Hamburg bis zu 34 Grad registriert worden.
+++ 7.20 Uhr: Eis für Zootiere, Kuh-Kühlung per Dusche +++
Dusche unterm Wasserschlauch und eine extra Portion Eis: Bei Temperaturen weit über 30 Grad freuen sich auch Zootiere über eine Abkühlung. Der Magdeburger Zoo etwa stellte in vielen Gehegen Rasensprenger, die von den Tieren gern genutzt werden, wie eine Sprecherin sagte. Tierpfleger verpassen ihren Schützlingen regelmäßig eine kalte Dusche, für Tiger Stormi gab es zwei in einem Eisblock gefrorene Putenkeulen. Selbst Tiere aus Afrika, die Hitze gewohnt sind, ziehen sich den Angaben zufolge in den Schatten zurück.
Auch die Pfleger im Zoo Osnabrück und im Allwetterzoo Münster spendieren ihren Tieren kalte Duschen und Eisbomben.
Ebenso leiden Tiere in der Landwirtschaft – und ihre Leistungsfähigkeit sinkt. Darauf müssen Bauern Rücksicht nehmen. Bei Kühen geht die Milchleistung zurück. Sie suchen sich schattige Plätze und kühlen Grund. In vielen Fällen kommen sie tagsüber in den Stall und nachts auf die Weide. Manche Landwirte nutzen Sprinkleranlagen, die als Kuhdusche fungieren.
In den Schweine- und Geflügelställen setzen die Landwirte ebenfalls auf eine Sprühkühlung der Stallgebäude. Auch die Lüftungsanlagen sind auf höchste Stufe gestellt.
Mittwoch, 25. Juli 2018
+++ 15 Uhr: Polizei gießt die Blumen in Hamburg +++Wasser für Blumen statt für Randalierer: Mit zwei Wasserwerfern der Polizei sind im Hamburger Statdpark die Pflanzen gegossen worden. Die beiden Fahrzeuge mit ihren jeweils 10 000 Liter großen Tanks wurden am Mittwoch eingesetzt.
„Das Wasser in den Tanks muss regelmäßig ausgetauscht werden und das war jetzt wieder fällig. Das macht doch Sinn, das kostbare Trinkwasser sinnvoll und zugunsten der Umwelt einzusetzen“, sagte Polizeisprecherin Heike Uhde zu der Aktion. Am Mittag herrschte in Hamburg mit Temperaturen um die 33 Grad tropische Hitze
+++ 14.16 Uhr: Tierschutzbund: Auch Haustiere vor Hitze schützen +++
Der Deutsche Tierschutzbund macht angesichts der hohen Temperaturen darauf aufmerksam, dass auch Haustiere Schutz vor der großen Sommerhitze brauchen.
• Hundehalter sollten möglichst in den kühleren Morgen- und Abendstunden mit ihren Vierbeinern Gassi gehen, empfahl die Organisation am Mittwoch in Bonn.
• Wichtig für alle Tiere seien ausreichend Wasser und Schattenplätze
• Auf keinen Fall dürften Hunde oder andere Tiere alleine im Auto gelassen werden, warnten die Tierschützer. Selbst bei bewölktem Wetter und bei geöffnetem Fenster könne die Temperatur schnell auf 50 Grad oder mehr ansteigen und das Fahrzeug zur tödlichen Falle werden.
+++ 13.56 Uhr: Heiße Sommer werden wegen Klimawandel zur Normalität +++
Die zeitlichen Abstände zwischen extrem heißen Sommern dürften nach Einschätzung des Klimaexperten Fred Hattermann in den kommenden Dekaden kürzer werden.
Ein Sommer wie in diesem Jahr und wie er zuvor im Jahr 2003 zu erleben war, dürfte in 20, 30 Jahren eigentlich eher der „Durchschnittssommer“ sein, sagte der Hydrologe am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung am Mittwoch im WDR5-„Morgenecho“.
Die Hitzewelle in diesem Sommer in Verbindung mit großer Trockenheit sei zunächst einmal einer besonderen Wetterlage geschuldet, erläuterte der Wissenschaftler. Bei der sogenannten Blockadewetterlage habe ein relativ stabiles Hoch über Nordeuropa den Einzug feuchter Luft vom Atlantik verhindert.
In Verbindung mit nun zu erwarteten Luftmassen aus dem Süden dürfte es zu noch weiter ansteigenden Temperaturen kommen. Allerdings müsse beachtet werden, dass Hitzewellen wie die aktuelle nicht grundsätzlich große Dürreperioden bedeuteten, sondern zur großen Hitze eben auch gefürchtete Starkregenfälle gehörten, wie sie unter anderem in diesem Jahr bereits in Süddeutschland auftraten, sagte Hattermann. Klimwandel schuld an Hitzewelle? Das sagen andere Wetter-Experten dazu.
+++ 13.47 Uhr: So wird das Wetter in den nächsten Tagen +++
Diese Woche wird heiß, heißer, am heißesten – aber dann ist etwas Abkühlung in Sicht. „Bis Freitag werden Spitzenwerte bis 38 Grad erwartet“, sagte Meteorologe Adrian Leyser von der Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Mittwoch.
Am heißesten wird es wohl „irgendwo im Westen zwischen Kölner Bucht und Niederrhein“. Auch sonst liegen die Höchsttemperaturen über 30 Grad. „Ein klein wenig angenehmer ist es im Süden Bayerns und bei auflandigem Wind an der See“, sagte der Meteorologe.
Auch in den Nächten ist keine Abkühlung in Sicht. Im Westen und in Ballungszentren kühlt es nie unter 20 Grad ab. Hitzegewitter mit lokalem Starkregen sind möglich, aber selten. Auch sie bringen weder ausreichenden Niederschlag noch nachhaltige Abkühlung.
Am Wochenende ändert sich die Wetterlage. Das Hoch über Nordeuropa wandert nach Russland ab und macht Platz für Ausläufer eines Tiefdruckkomplexes aus dem Norden. „Diese greifen ab Samstag auf die Westhälfte Deutschlands über und sorgen dort für zunehmende Bewölkung und häufiger Schauer und Gewitter“, sagte Leyser. Auch Starkregen und Hagel können dabei sein.
+++ 13.20 Uhr: Feuerwehr startet zu Überwachungsflügen über Waldgebiete+++Wegen der hohen Waldbrandgefahr in Niedersachsen sind Flugzeuge der Feuerwehr zu ersten Überwachungsflügen gestartet. Die beiden Maschinen hoben am Mittwoch von den Luftstützpunkten in Lüneburg und Hildesheim ab.
Die weitläufigen Waldgebiete im Nordosten und Süden des Landes sollen bei der lange anhaltenden Trockenperiode und weiter steigenden Temperaturen bis auf weiteres regelmäßig überflogen werden.
+++ 13 Uhr: In Niedersachsen war es am Dienstag am wärmsten +++
Am Dienstag war es besonders in Norddeutschland heiß. „Der absolute Höchstwert des Tages wurde mit 35,9 Grad im niedersächsischen Lingen gemessen“, sagte DWD-Meteorologe Florian Engelmann am Abend. „Das war dort der bisher wärmste Tag des Jahres.“
Der DWD-Medizin-Meteorologe Andreas Matzarakis riet in einem Beitrag für die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (Mittwoch), die aktuellen Hitzewarnungen ernst zu nehmen. „Wenn Ihr Arbeitgeber Gleitzeit erlaubt, fangen Sie vielleicht schon am frühen Morgen an und gehen mittags nach Hause, um weniger heiße Stunden im Büro zu verbringen.“
+++ 7.10 Uhr: Flugbetrieb in Hannover läuft wieder +++
Am Flughafen Hannover läuft der Betrieb wieder. Nach rund neun Stunden Sperrung wegen eines Hitzeschadens startete am Morgen das erste Flugzeug. Der Flug der Linie KLM nach Amsterdam startete um 6.31 Uhr, wie eine Sprecherin des Flughafens mitteilte. Wenig später hob eine Maschine nach Antalya ab. Zuvor waren bereits mehrere Flugzeuge gelandet.
Es komme aber nach wie vor zu Ausfällen und Verspätungen, sagte die Sprecherin. „Wir rechnen damit, dass ab Mittag wieder alles planmäßig läuft.“ Zu einzelnen Verzögerungen könne es aber auch danach noch kommen.
+++ 6.10 Uhr: Tropennnächte in deutschen Städten +++
Deutschland hat eine tropische Nacht erlebt. „Es hat sich heute Nacht etwas abgekühlt. Wobei „abgekühlt“ eine kleine Übertreibung ist“, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am frühen Mittwochmorgen. In Hamburg etwa zeigte das Thermometer in der Nacht 23 Grad, im Saarland 22 Grad und in Berlin 20 Grad.
„Das ist wirklich viel, wirklich warm“, betonte der Sprecher. Dabei war der Himmel vielerorts wolkenlos und sternenklar. Tagsüber geht das Schwitzen weiter: Die Höchsttemperaturen liegen dann bei 30 bis 36 Grad. Die Waldbrandgefahr bleibt bei der Hitze unverändert hoch.
Dienstag, 24. Juli 2018
+++ 21.30 Uhr: Flughafen Hannover wegen Hitzeschäden gesperrt +++
Der Flughafen von Hannover ist am Dienstagabend wegen Hitzeschäden gesperrt worden. Die Nordbahn sei beschädigt, teilte der Airport am Abend mit. Der Flughafen bleibe bis mindestens Mittwochmorgen außer Betrieb.
+++ 14.55 Uhr: Keine Ausrüstung zur Bekämpfung von Waldbränden +++
Auf einen größeren Waldbrand ist Deutschland offenbar schlecht vorbereitet. Wie die „Rheinische Post“ berichtet, fehle Ausrüstung und Spezialisten zur Waldbrandbekämpfung. „Es ist tatsächlich so, dass die Länder und der Bund über kein einziges Löschflugzeug verfügen“, sagte Marianne Suntrup, Sprecherin des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in Bonn.
Der Verband der Feuerwehren (VdF) in NRW kritisierte, dass es bundesweit auch an Spezialisten sowie an entsprechender Ausrüstung zur Bekämpfung von Waldbränden mangeln würde. Demnach fehle eine beträchtliche Zahl an Löschhubschraubern, um Waldbrände aus der Luft zu bekämpfen, sagte der renommierte Waldbrandexperte und Düsseldorfer Branddirektor Ulrich Cimolino vom VdF.
„In Deutschland verfügen nur die Bundeswehr, die Bundespolizei und vereinzelt die Länderpolizei (etwa Bayern) und einzelne private Anbieter über für solche Einsätze benötigte Hubschrauber“, sagte Cimolino. „Und von den rund 40 größeren Hubschraubern der Bundeswehr ist meist rund die Hälfte im Einsatz und die andere Hälfte ist entweder kaputt oder bei Wartungsarbeiten“, sagte Cimolino.
+++ 14.14 Uhr: Weniger Blutkonserven wegen Hitze in Hessen +++
Wegen der Hitze gehen weniger Menschen zur Blutspende in Hessen und Baden-Württemberg. In den vergangenen sechs bis acht Wochen sank die Zahl der Spender um etwa acht Prozent, wie eine Sprecherin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) am Dienstag mitteilte.
Das DRK, das für beide Bundesländer einen Blutspendedienst unterhält, geht davon aus, dass die Zahl der Spender in den kommenden Tagen weiter sinkt. Grund sei die Hitzewelle, die viele Menschen von der Blutspende abhalte.
+++ 13.11 Uhr: Bauern erwarten große Ernteausfälle +++
Zudem sei mit Ausfällen bei Mais, Zuckerrüben oder Kartoffeln zu rechnen. „Es gibt Regionen, in denen der Mais gerade mal kniehoch steht. Normalerweise hat er im Juli eine Höhe von 2,50 Meter.“
Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) fordert wegen der Dürre höhere Preise für Agrarprodukte und einen Agrar-Gipfel mit Ernährungsbranche und Handel. „Eine existenzbedrohliche Krise kann nur gemildert werden durch eine schnelle und faire Anhebung der Erzeugerpreise“, heißt es.
Zudem geht vielen Bauern das Futter aus, wie der der Sprecher der Niedersächsischen Landwirtschaftskammer, Walter Hollweg, am Dienstag sagte. Auf den Grünlandwiesen wachse das Gras nicht ausreichend nach. Nun müssten die Winterfuttervorräte angegriffen werden.
Alternatives Futter sei rar auf dem Markt und werde immer teuerer. Um die Ställe zu entlasten, gäben viele Landwirte ihre älteren Tiere deutlich früher in den Schlachthof als geplant.
+++ 12.50 Uhr: So lange dauert die Hitzewelle noch +++
In den kommenden Tagen könnte es den Prognosen zufolge noch wärmer werden – mit Temperaturen von 29 bis 36 Grad am Donnerstag und Freitag.
Noch ist unklar, ob es am Wochenende wieder etwas unbeständiger wird. Hochsommerlich-heiße Temperaturen dürften nach DWD-Angaben aber weiter anhalten.
+++ 11.42 Uhr Gefahr von „Blow-ups“ auf Autobahnen steigt +++
Autofahrer in Baden-Württemberg müssen sich wegen der zu erwartenden Hitze in den kommenden Tagen auf besondere Tempolimits bei zwei Autobahnen einstellen. D
as Regierungspräsidium Stuttgart kündigte am Montag hitzebedingte Geschwindigkeitsbeschränkungen auf 80 Kilometer pro Stunde auf den Autobahnen 81 und 7 an. Grund seien mögliche Aufwölbungen („Blow-ups“) auf älteren Betonfahrbahnen , die bei hohen Temperaturen auftreten könnten.
+++ 10.14 Uhr: Lebensgefährliche Bakterien in der Ostsee +++
Wegen der anhaltenden Wärme kann ein Bad in der Ostsee derzeit für gesundheitlich angeschlagene Menschen gefährlich werden. Wegen hoher Wassertemperaturen von bis zu 22 Grad könne es dazu kommen, dass mehr Bakterien der Gattung Vibrio im Wasser seien, teilten das Landesamt für Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerium mit.
Diese könnten etwa bei Menschen mit einer HIV-Erkrankung tödliche Infektionen auslösen. Auch sehr alte Menschen und Leberkranke oder Alkoholabhängige gehörten zur Risikogruppe.
Vibrionen sind Bakterien der Gattung Vibrio mit zahlreichen Unterarten. Die bekannteste dürfte der Erreger der Cholera sein. In der Ostsee lebe vor allem das Bakterium Vibrio vulnificus, das durch Wunden in den Körper eindringen und Wundinfektionen und Blutvergiftungen auslösen könne, sagte Sonja Oberbeckmann vom Institut für Ostseeforschung Warnemünde.
Grund zur Panik besteht aber keinesfalls: „Wenn man ein gutes Immunsystem hat, ist es völlig ungefährlich“, sagte Oberbeckmann.
+++ 9.31 Uhr: Hitzewarnung herausgegeben +++
Der DWD hat für große Teile Deutschlands eine Hitzewarnung der Warnstufe 1 herausgegeben. Das bedeutet, dass in den betroffenen Gebieten die gefühlte Temperatur mindestens zwei Tage hintereinander bei 32 Grad liegt und vor allem ältere und kranke Menschen auf Schatten und reichliches Trinken achten und die Hitze meiden sollten.
Wann gibt es hitzefrei im Büro?
Wird es draußen unerträglich heiß, bekommen Schüler mitunter hitzefrei. Bei Arbeitnehmern gibt es etwas Vergleichbares nicht.
Zwar ist in der Arbeitsstättenregel ASR A3.5 festgelegt, dass die Temperatur in Arbeitsräumen nicht über 26 Grad liegen soll, teilt die Bundesanstalt für Arbeitsmedizin und Arbeitsschutz (Baua) mit.
Nach Paragraf 4 Arbeitsschutzgesetz ist der Arbeitgeber außerdem dazu verpflichtet, die Arbeit so zu gestalten, dass eine Gefährdung für Leben und Gesundheit vermieden wird. Daraus resultiert aber kein Rechtsanspruch auf klimatisierte Räume oder hitzefrei.
Was sind die Hundstage?
Die heißen Tage im Sommer werden auch als Hundstage bezeichnet. Sie gehen vom 23. Juli bis zum 23. August. Vor rund 2000 Jahren fiel den Menschen auf, dass es oft dann besonders heiß wird, wenn das Sternenbild des großen Hundes auftaucht.
Damals war der Große Hund rund vier Wochen lang im Juli und August sichtbar. Heute sieht man das Sternenbild erst einige Wochen später. Die Bezeichnung Hundstage ist trotzdem im Sprachschatz erhalten geblieben.
Was man zur Abkühlung tun kann
Während es für die einen kaum warm genug sein kann, bedeutet für die anderen sommerliche Hitze echte Leidenszeit. Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme, Schweißdrüsen, die auf Hochtouren arbeiten.
Vor allem ältere Menschen sollten bei Hitze auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten. Häufig komme mit dem Alter das Durstgefühl abhanden, warnt Prof. Peter Sefrin, Bundesarzt beim Deutschen Roten Kreuz (DRK). Da man bei hohen Temperaturen mehr schwitzt als üblich, werde noch mehr Flüssigkeit ausgeschieden. Sefrin rät generell, bei Hitze einen Liter mehr zu trinken als normalerweise, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. So schont man seine Gesundheit:
• Ausreichend und richtig trinken
• Leichte Kost und mehrere kleine Mahlzeiten zu sich nehmen
• Leichte Kleidung aus Leinen oder Baumwolle tragen
• Direkte Sonne und Mittagshitze meiden
• Zimmer nur frühmorgens lüften
• Vor dem Schlafen kühlende Dusche
Alle Tipps zur Abkühlung haben wir hier aufgelistet.
Weltweite Hitzewelle
Derzeit rollt eine Hitzewelle über Deutschland und Europa. Bei Waldbränden wurden in der Nähe von Athen mindestens 70 Menschen getötet. Mittlerweile sind fast alle Brände unter Kontrolle. Auch in Schweden wüten Brände, bei der die Feuerwehr sogar aus Deutschland unterstützt wird. Diese Regeln sind bei erhöhter Waldbrandgefahr zu beachten.
Doch nicht nur Menschen leiden unter der Hitze: Auch Tieren wie Eichhörnchen oder Igeln macht die Sommerhitze zu schaffen. Was Haustieren wie Hunden und Katzen bei der Hitze hilft, haben wir hier aufgelistet. Und noch etwas bringt die Hitze mit: .
Experten sehen den Klimawandel als eine Ursache für die rekordverdächtige Sommerhitze an, über die sich derzeit wohl vor allem die Betreiber von Eisdielen freuen werden. Sie können nämlich mit steigenden Umsätzen rechnen. Worauf es bei gutem Eis ankommt, erklären wir hier.
Menschen, die in Büros arbeiten, dürften bei der Wahl ihrer Kleidung ins Grübeln kommen. Denn häufig gibt es Kleiderregeln, die zum Beispiel kurze Hosen für Männer verbieten. Welche Kleidung in den meisten Büros sonst noch tabu ist, zeigen wir hier.