- Regierung beschließt Gesetz zur Mietpreisbremse
- Thüringens Wohnungswirtschaft sieht keinen Bedarf
- Mietpolitik für Land statt Stadt
Thüringens Wohnungswirtschaft sieht im Freistaat keinen Bedarf für eine verschärfte Mietpreisbremse. „Für Thüringen brauchen wir ganz andere Instrumente“, erklärte der Direktor des Wohnungswirtschaftsverbandes, Frank Emrich, am Mittwoch in Erfurt. Die Bundesregierung hatte zuvor neue auf den Weg gebracht. Die sogenannte Mietpreisbremse für Regionen mit angespanntem Wohnungsmarkt soll unter anderem mit neuen Auskunftspflichten für Vermieter verschärft werden.
Umfrage: Sind die Mieten in Thüringen bezahlbar?
Modernisierung soll Mietpreis nicht zu weit in die Höhe treiben
In Regionen mit Wohnungsmangel sollen Vermieter nur noch acht Prozent statt wie bisher elf Prozent der Modernisierungskosten auf Mieter umlegen dürfen, dazu gibt es eine Kappungsgrenze von drei Euro Mieterhöhung pro Quadratmeter.
Wohnungsmarkt in Erfurt und Jena angespannt
Jeder Thüringer finde an jedem Ort eine bezahlbare Wohnung – „wenn auch manchmal nicht sofort die Traumwohnung in der Traumlage“, äußerte Emrich. Die faktische Mietpreisbremse stelle die Durchschnittsmiete in den Wohnungen der Wohnungswirtschaft von 4,93 Euro pro Quadratmeter dar. Nur in Jena und Erfurt gebe es einen angespannten Wohnungsmarkt.
Ländliche Regionen stärken
Statt einer verschärften Mietpreisbremse brauche Thüringen dringend eine Strategie für das Wohnen in ländlichen Regionen – diese verlieren zunehmend an Einwohnern. Politik für Ballungszentren helfe in Thüringen nicht, so der Verbandsdirektor.