- Pflegeroboter „Emma“ kommt nach Weimar
- Humanoider Serviceroboter besucht Altersheim
- Vielversprechende Forschung an der FH Kiel
Sieht so die Zukunft in der Pflege aus? In knapp drei Wochen stattet der Pflegeroboter „Emma“ dem
Caritas Altenpflegezentrum St. Raphael
in Weimar einen Besuch ab. Die 1,20 Meter große Maschine, der an der Fachhochschule Kiel eine neue Seele gegeben wurde, soll ihre Fähigkeiten als humanoider Serviceroboter demonstrieren. Der zuständige Projektingenieur Hannes Eilers
begleitet „Emma“ am 21. Oktober dabei.
Weimarer Stadtrat macht sich für Pflegeroboter stark
Doch
wofür der Einsatz? In vergangenen Einsätzen hat „Emma“ auf Stationen mit Demenzkranken schon für Spaß und Freude gesorgt: „Wenn Emma biografiebezogene Musik abspielt, dann leuchten die Augen
der Heimbewohner. Der Roboter kann sich sprechend vorstellen und
mit seinem Gegenüber kommunizieren, macht Musik und kann sogar
Fotos von den Heimbewohnern machen und diese sofort mit hohem
Unterhaltungswert auf dem Bildschirm zeigen, zumal Emma
Gesichtserkennungssoftware besitzt“, heißt es in einer Mitteilung des Weimarer CDU-Stadtrates
Karl-Heinz Kraass.
Kongress der Deutschen Alzheimer Gesellschaft in Thüringen
Der Politiker und
die Pflegedienstleiterin Kerstin Bloch vom Altenheim St. Raphael in Weimar
haben ausdrücklich um den Besuch von Eilers und „Emma“ auf der Station gebeten. Der Projektingenieur
wollte sein High-Tech-Gerät ursprünglich ohne Pflegeeinsatz auf dem 10. Kongress der Deutschen Alzheimer Gesellschaft in Weimar
vom 18. bis 20. Oktober vorstellen.
Erfolgreicher Einsatz in Pflege von Demenzkranken
Wer jetzt schon wissen will, wie der Roboter tickt und funktioniert, der braucht keine drei Wochen zu warten. Studenten von CampusTV der Fachhochschule Kiel besuchten „Emma“ vor Ort. Der Bericht zeigt einen ihrer regelmäßigen Einsätze und wie der Roboter das Leben der Demenzkranken ordentlich durchwirbelt. So tanzen die Senioren etwa gemeinsam mit einer Pflegekraft um die Maschine herum. Und genau dieser Roboter gibt über Lautsprecher Anweisungen, wie die Menschen ihre Beine und Arme zu bewegen haben. Gerade als Unterstützung bei der Beschäftigung loben die menschlichen Kollegen den Einsatz von „Emma“. Als Ersatz für „organische Pfleger“ tauge das vorliegende Forschungs-Modell, das auf dem französisch-japanischen Erfolgsschlager „Pepper“ basiert, jedoch nicht.
Videobeitrag von CampusTV FH Kiel über „Emma“
Roboter nur zu Demonstrationszwecken im Altenheim
Doch wer seine Verwandten bereits in der halb-und-halb-Pflege durch Roboter und Menschen fürchtet, der kann für den Moment beruhigt sein. „Emma“ wird nur zu Demonstrationszwecken am 21. Oktober im Caritas Altenpflegezentrum St. Raphael
in Weimar zeigen, was in der Maschine steckt. Andererseits schreit der Fachkräftemangel in der Pflege förmlich nach schnellen und unkonventionellen Lösungen. Sollten Roboter eine Chance erhalten, Menschen bei ihrer Arbeit zu unterstützen?
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