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Weimar: Unfassbar! Menschen rodeln über Gräber in KZ-Gedenkstätte – die zieht Konsequenzen

Weimar: Unfassbar! Menschen rodeln über Gräber in KZ-Gedenkstätte – die zieht Konsequenzen

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Aufruhr in Weimar! Dort suchten sich Rodler einen besonders unangemessenen Ort zum Schlitten fahren aus. (Symbolfoto) Foto: imago images/Jochen Eckel

Unfassbare Szenen in Weimar! Dort hielten es einige Winterfans für unproblematisch, ihren sportlichen Aktivitäten mitten in der KZ-Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar nachzugehen.

So hätten einige nicht einmal Halt vor den Massengräbern am Glockenturm gemacht. Die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora findet das alles andere als lustig.

Sie habe zwar Verständnis dafür, dass die schöne Winterlandschaft raus in die Natur lockt. Doch dann bitte so, dass die Würde der Toten gewahrt wird und nicht die Totenruhe gestört werde – das sei auch eine Frage des Respekts.

Deshalb hat die Stiftung nun erste Konsequenzen gezogen!

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Weimar: Dreiste Rodler fahren über Massengräber

Der Winter hat Deutschland voll im Griff. Auch in Thüringen ist in den letzten Tagen ordentlich Schnee runtergekommen.

Klar, dass es da auch viele Winterfans ins Freie zieht. Der Thüringer Wald war schnell voll mit Touristen, vielerorts appellierten Sicherheitskräfte und Bürgermeister, doch den Plätzen fernzubleiben. Alles dazu findest du hier >>>.

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Doch offenbar zog es die Schneefans nicht nur in den Thüringer Wald, sondern auch an Plätze in Weimar, die eigentlich absolut tabu sein sollten. So sah sich offenbar die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora gezwungen, sowohl bei Facebook als auch auf der eigenen Webseite darauf aufmerksam zu machen, dass die Gedenkstätte Buchenwald kein Rodel- und Ski-Gelände ist – schon gar nicht in der Nähe oder auf den Gräbern am Glockenturm.

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Weimar: Rodlern und Skifahrern drohen jetzt Konsequenzen

„Verstöße gegen die Besucherordnung können wir an diesem Ort nicht dulden“, stellt die Stiftung auf ihrer Internetseite klar.

„Insbesondere Fälle von Störungen der Totenruhe durch Wintersportaktivitäten nahe der Grabanlagen werden wir zur Anzeige bringen“, heißt es weiter. Inzwischen habe die Stiftung auch den Sicherheitsdienst verstärkt.

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In der Besucherordnung heißt es unter anderem:

  • Nicht gestattet ist;
    – in irgendeiner Form die Totenruhe zu stören
    – in irgendeiner Form die Menschenwürde anderer zu verletzen
    – im Lagergelände und auf den Friedhöfen das Rauchen, Essen und das Trinken alkoholischer Getränke. Auch sportliche Aktivitäten sowie das Mitführen von Tieren (ausgenommen Assistenzhunden) und Fortbewegungsmitteln aller Art (ausgenommen Hilfsmittel zur Unterstützung der Mobilität) sind untersagt

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Die Gedenkstätte Buchenwald erinnert an die etwa 56.000 Menschen, die dort in der NS-Zeit getötet wurden. Insgesamt kamen mehr als 76.000 Männer, Frauen und Kinder in den Lagern Buchenwald und Mittelbau-Dora durch die Nationalsozialisten zu Tode, mehr als 340.000 Menschen aus ganz Europa wurden in die Lager und ihre Außenlager verschleppt. (abr mit dpa)