Weimar.
Shopping im Gegenzug zu einem negativen Coronatest – in Weimar wird seit diesem Montag ein neues Modell getestet.
Neues Modell in Weimar
Als erste Stadt in Thüringen erprobt Weimar nun für drei Tage ein neues Modell zur künftigen Öffnung des Einzelhandels und der Kultur in der Corona-Krise.
Lange Warteschlangen vor den Geschäften bleiben diesen Montag, am ersten Tag des Modells aus. In der Stadt selbst habe es bis zum Mittag keinen großen Massenansturm gegeben, berichtete ein Stadtsprecher der Stadtverwaltung am Montagmittag. „Es sind schon mehr Leute unterwegs als bislang im Lockdown – gefühlt ist es so wie zu Normalzeiten.“ Eine Boutique-Betreiberin war hingegen mit dem fehlenden Ansturm alles andere als zufrieden, da nur eine einzige Kundin am Vormittag bei ihr im Laden gewesen sei.
+++ Die aktuelle Corona-Lage in Thüringen +++
In den Läden gelten übliche Corona-Maßnahmen: Abstandsregeln, Hygienemaßnahmen und die Pflicht eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Zur Kontaktnachverfolgung müssen sich die Kunden zudem entweder mit der Luca-App, oder über ein manuelles Formular registrieren.
Wo sich hingegen lange Warteschlangen bildeten, sind die Testzentren in Weimar. Denn um in den Geschäften einkaufen zu können, müssen Kunden unter anderem ein aktuelles negatives Corona-Testergebnis vorweisen. Ebenfalls negativ getestet müssen Mitarbeiter in den Geschäften sein.
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Auch die Türen des Bauhaus-Museums wurden am Montag von der Klassik Stiftung Weimar geöffnet. Auch hier brauchen Besucher einen tagesaktuellen negativen Schnelltest. Zur Kontaktnachverfolgung werde auch auf die Luca-App oder Formulare genutzt. Eine Sprecherin des Museums erläuterte, dass „Der Tag sehr entspannt mit einer bunten Mischung von Besucherinnen und Besuchern jeden Alters verlaufen“ sei.
Weitere Öffnungen in Weimar geplant
Bis einschließlich Mittwoch soll das Weimarer Projekt laufen. Sollte sich das Konzept nachhaltig bewähren, will die Stadt auch über die Öffnung von Restaurants und Cafés nachdenken. Nach dem Konzept in Weimar soll nun getestet werden, ob Öffnungen in der Corona-Pandemie vertretbar sind. Nun wollen unter anderem auch Erfurt und Nordhausen solche Versuche anpeilen. Jedoch gilt als Voraussetzung für eine Öffnung, die Zustimmung des Thüringer Gesundheitsministeriums zu dem Konzept. Allerdings hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Sendung „Anne Will“ allen geplanten Lockerungen und Modellprojekten in Deutschland vorerst eine Absage erteilt.
Jedoch betonte der Sprecher Weimars, dass das Infektionsgeschehen genau beobachtet werde. Am Montag lag der Inzidenzwert in Weimar bei rund 95. Ab einem Wert von 100 kann die Stadt jedoch in den Modellversuch eingreifen. Denn Bundesweit ist Thüringen mit einer Inzidenzzahl von 235,1 (Stand Montagmorgen) das Land mit dem höchsten Infektionsgeschehen. (dpa)