Weimar.
Am Montag soll ein Schiff von Altenburg in Thüringen aus direkt an die Nordsee starten!
Eine verrückte Idee. Schließlich existiert von Altenburg in Thüringen aus keine direkte schiffbare Verbindung in den Norden. Was hat es mit der verrückten Aktion auf sich?
Von Altenburg in Thüringen direkt an die Nordsee: So soll es funktionieren
Ins Leben gerufen hat die skurrile Idee das Werkstatt-Projekt „Altenburg am Meer“. Gemeinsam mit Handwerkern, Bootsbauern und Künstlern haben sie ein altes Segelmotorboot umgerüstet, um daraus eine schwimmende Projektplattform zu bauen. Der Name des Schiffs: „Mary-Jane“.
Jetzt sind die Arbeiten abgeschlossen, am Sonntag haben die Altenburger das schicke Schiff mit einer bunten Parade gebührend verabschiedet. Montag geht die Reise dann endlich los.
Das steckt hinter dem Projekt in Thüringen
Als Gemeinschaftsprojekt hatten zuvor etliche freiwillige Altenburger den alten Kahn seetauglich gemacht. Daneben gab es Tanz-, Kunst- und Theaterkurse im öffentlichen Raum.
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Im Vordergrund stand dabei die Gemeinschaft in der Stadt: Im Team erreiche man mehr, so Kapitän Valentin Schmehl vom Kulturzentrum „Other Music Academy“ in Weimar. Verschiedenste Menschen haben sich eingebracht und so das Projekt auf die Beine gestellt „Man kann so seine Stärken auch irgendwo einfach mit einbringen und Schwächen werden durch andere ausgeglichen“, sagte der 30-Jährige dem MDR.
Altenburg: Dieser Weg führt die „Mary-Jane“ an die Nordsee
Doch zurück zum Problem: Wie gelangt das Schiff denn nun an die Nordsee? „Schließlich ist Altenburg über die Pleiße mit Leipzig verbunden, nur ist der Fluss hier nicht schiffbar. Und hinter Leipzig fehlt es nur bei Leuna an einem Durchstich zwischen Saale und Elbe“, sagte Kapitän Schmehl der „Bild“.
Was also tun? Ganz einfach: Die „Mary-Jane“ bringt die ersten Kilometer ihrer Reise auf einem Tieflader hinter sich. Von wegen „Leinen los“! Die PS-starke Unterstützung sorgt zunächst dafür, dass das Schiff über den Asphaltweg sicher nach Leipzig kommt. Dort findet dann die offizielle Schiffstaufe statt.
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Weiter geht’s nach Haldensleben. Dann kommt endlich die Elbe ins Spiel. Über sie schippert die dreiköpfige Besatzung bis zum 14. Juli dann in Richtung Nordsee. Dabei planen die Altenburger weitere Stopps in Halle, Magdeburg, Hitzacker und Hamburg ein.
Dort veranstaltet das Projekt „Altendorf am Meer“ diverse Kunst- und Theaterworkshops, um die Idee durch das ganze Land zu tragen, so die „Bild“. (vh)