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Weimar: Buchenwald-Überlebender durch Bomben auf Ukraine getötet

Weimar: Buchenwald-Überlebender durch Bomben auf Ukraine getötet

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Ukraine: Lage in Städten immer katastrophaler

Weimar: Buchenwald-Überlebender durch Bomben auf Ukraine getötet

Ukraine: Lage in Städten immer katastrophaler

In der Ukraine dauern die russischen Angriffe mit unverminderter Härte an. Aus mehreren Städten melden die Behörden katastrophale humanitäre Bedingungen. Russland setzte nach eigenen Angaben erneut Hyperschallraketen ein, die für gegnerische Abwehrsysteme schwer zu überwinden sind.

Es gibt Geschichten, die lassen sich nur schwer in Worte fassen. Das Leben von Boris Romantschenko schreibt so eine. Der 96-Jährige überlebte vier Konzentrationslager – darunter auch das KZ Buchenwald bei Weimar. Doch jetzt ist er gestorben. Getötet durch eine Bombe in der Ukraine.

Diese traurige Nachricht hat die Gedenkstättenstiftung Buchenwald (Weimar) mitgeteilt.

Weimar: Buchenwald-Überlebender stirbt bei Bombenangriff in der Ukraine

Seit Monaten habe Boris Romantschenko seine Wohnung in Charkiw nicht mehr verlassen – aus Angst, sich mit Corona zu infizieren. Dann kam der Krieg in sein Land. Und damit der Tod. Wie die Gedänkstättenstiftung mitteilt, starb der 96-Jährige bereits am Freitag durch einen Angriff auf sein mehrstöckes Wohnhaus in der ostukrainischen Stadt Charkiw.

Romantschenko habe die KZs Buchenwald, Peenemünde, Dora und Bergen-Belsen überlebt, teilte die Stiftung auf Twitter mit. Er sei Vizepräsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora gewesen. Seit den 1990er Jahren sei er regelmäßig zu Veranstaltungen auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers bei Weimar gekommen, sagte Wagner.

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Weimar: Gedenkveranstaltung geplant

Am Dienstagabend soll bei einer Gedenkveranstaltung in der Nähe des Landesverwaltungsamtes in Weimar an Romantschenko erinnert werden. Dort steht ein großes Porträt von ihm als Teil der „Zeugen“-Ausstellung, bei der Fotografien von Buchenwald-Überlebenden ins Weimarer Stadtbild integriert wurden. Neben Ministerpräsident Ramelow und Gedenkstättenleiter Wagner will dort unter anderem der Intendant der jüdisch geprägten Achava Festspiele, Martin Kranz, reden.

„Der entsetzliche Tod von Boris Romantschenko zeigt, wie bedrohlich der Krieg in der Ukraine auch für die KZ-Überlebenden ist“, hieß es in der Mitteilung der Gedenkstätte weiter. Gemeinsam mit 30 anderen Gedenkstätten habe die Stiftung ein Hilfsnetzwerk für ehemalige NS-Verfolgte in der Ukraine gegründet. Mit Spendengeldern sollen Medikamente und Lebensmittel organisiert werden, außerdem sollen geflüchtete KZ-Überlebende von der ukrainischen Grenze abgeholt werden können.

Weimar: Wagner besorgt – DAS ist „besonders tragisch“

Wagner hatte sich schon zu Beginn des Krieges in der Ukraine besorgt um die dort lebenden KZ-Überlebenden gezeigt. Es sei „besonders tragisch für die ukrainischen KZ-Überlebenden, die mit den russischen Häftlingen in den Lagern gelitten haben, und die nun im Luftschutzkeller sitzen und von russischen Bomben mit dem Leben bedroht werden“, hatte er gesagt. (dpa)

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