Weimar.
In den vergangenen Tagen hat die Verwüstung einer Gedenkstätte in Weimar für Empörung gesorgt.
Im Buchenwald in Weimar wurden Bäume, die an die Opfer aus dem Nazi-Regime erinnern sollen, abgesägt. Jetzt sorgt eine andere Gedenkfeier für ein klares Zeichen gegen Rassismus.
Weimar: Ramelow appelliert an die Menschen – „Wir müssen hinschauen“
„Wir müssen hinschauen, alle zusammen!“, soll sich Bodo Ramelow auf der Gedenkfeier zur Einweihung von 111 Gedenksteinen für deportierte jüdische Jugendliche am Gedenkweg Buchenwaldbahn geäußert haben. Damit sprach er die mutmaßliche Zerstörung der Bäume des Buchenwalds vor wenigen Tagen an.
„Wir schauen hin und nicht weg. Wir setzen Zeichen: Jeder Baum, der zerstört oder beschädigt wird, ist mindestens zweimal zu ersetzen. Baumzerstörer sind als Täter auf dem Niveau, wie die, die das Räderwerk der Vernichtung aufrechterhalten haben. Vielfalt leben. Vielfalt entgegensetzen“, so Ramelow weiter.
Umso wichtiger erschien der 31. Juli 2022: Die Einweihung der Gedenksteine, dessen Weg unter anderem auch an den abgesägten Buchen vorbeiführte.
Weimar: Gedenksteine für deportiere Kinder des NS-Regimes
2.000 Kinder und Jugendliche sind damals während des Nazi-Regimes auf der Bahnlinie nach Auschwitz gebracht und ermordet worden. „Die Gedenksteine sind ein in Deutschland einmaliges prozessuales und partizipatives Denkmalsprojekt. Es soll fortgesetzt werden, bis für jedes deportierte Kind und jeden deportierten Jugendlichen ein Gedenkstein niedergelegt wurde“, erklärt die „Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora“.
Dabei handelt es sich um eine ehrenamtliche Initiative, bei der Freiwillige die Namen der deportierten Kinder und Jugendliche in Gedenksteine gravieren und so für die Ewigkeiten aufbewahren.
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Weimar: Irgendwann erinnert jeder Stein an ein Kind
In diesem Jahr sind 111 neue Gedenksteine hinzugekommen. Irgendwann wird für jedes Kind ein eigener Stein an das Verbrechen erinnern. (ali)