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Erfurt: Mann entdeckt „Kunstwerk“ an der Gera – „Da übertreibt er aber“

Ein Erfurter hat an der Gera ein wahres „Kunstwerk“ entdeckt. Von ihnen findet man in letzter Zeit viele – müssen wir uns Sorgen machen?

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© IMAGO / Bild13 | Privat | Montage: Thüringen24

Das ist Thüringens Landeshauptstadt Erfurt

Erfurt ist die Landeshauptstadt des Freistaates Thüringen. Sie ist mit 214.000 Einwohnern die größte Stadt des Bundeslandes. Erfurt wurde im Zusammenhang mit der Errichtung des Bistums im Jahr 742 erstmals urkundlich erwähnt.

Na hoppla! Ein Mann aus Erfurt hat bei einem Spaziergang an der Gera ein besonderes „Kunstwerk“ entdeckt und konnte einfach nicht anders, als einen kurzen Schnappschuss zu machen.

Auf dem Bild ist unschwer zu erkennen, wie sich Biber an einem kleinen Baum zu schaffen gemacht haben. „Da übertreibt er aber“, kommentiert der Erfurter sein Bild. Tatsächlich sieht man derzeit immer häufiger solche Spuren an Baumstämmen oder Ästen an Gewässern bei uns in der Region. Müssen wir uns da Sorgen machen? Thüringen24 hat bei einem Experten nachgefragt.

Erfurt: Biber derzeit aktiv

„Biber sind derzeit aktiv beim Nagen von Gehölzen, die ihre Winternahrung darstellen. Aus diesem Grund sieht man jetzt auch verstärkt Biberspuren nahe der Gewässer“, erklärt Marcus Oralmünde, Biber-Experte beim Nabu-Thüringen. Demnach würden sich die Nager in den Herbst- und Wintermonaten vor allem von zarten Zweigen, Knospen und Rinde ernähren. Im Frühling und Sommer stehen dann wieder krautige Pflanzen auf dem Speiseplan – darunter Brennnesseln, Giersch, Schilf, Rohrkolben, Seerosen und verschiedene Gräser.

Wenn dir also gerade jetzt verstärkt Biber-Nagespuren an Bäumen an unseren Flüssen auffallen, sollte dich das nicht verwundern. Mit dieser Nahrung helfen sich die Tiere über den Winter. Generell sind die Biber in der jetzigen Jahreszeit aber lange nicht so aktiv, wie im Frühling oder Sommer. „Bei kalten Temperaturen muss er seine Energie aufsparen und einteilen“, so Orlamünde.

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Da hat der Biber in Erfurt ordentliche Arbeit geleistet. Foto: Privat

Erfurt: „Einfach wieder als Teil der Natur begreifen“

Aber ist das für die Bäume und Pflanzen nicht gefährlich, wenn da andauernd der Biber herumnagt? „Gefährlich ist in diesem Zusammenhang ein irreführender Ausdruck“, sagt der Biber-Experte. „Die natürliche Winternahrung des Bibers besteht vorwiegend aus Weiden und Pappeln, die an die Gewässer gehören. Diese Gehölze regenerieren sich stark und treiben häufig wieder aus.“


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Andere Pflanzen sterben natürlich aber ab. Der Experte sieht darin allerdings einen natürlichen Prozess. „Den Biber muss der Mensch einfach wieder als Teil der Natur begreifen, denn alles steht miteinander in Verbindung und macht Sinn, auch Totholz ist voller Leben und gehört in den natürlichen Kreislauf“, sagt Orlamünde. Bäume, die der Biber nicht annagen soll, könne man darüber hinaus schützen oder eben weiter weg vom Gewässer pflanzen.