- In fünf Tagen zweiter schwerer Jagdunfall in Thüringen
- Diesmal stirbt Jäger durch Schuss bei Unterwellenborn
- Kripo Saalfeld ermittelt zur Ursache des Unglücks
- In NRW starb am Montag bei Ochtrup ebenfalls ein Jäger
Nach dem Tod eines 56 Jahre alten Jägers bei Unterwellenborn-Birkigt (Landkreis Saalfeld-Rudolstadt) ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft zu den genauen Umständen. Am Ort des Vorfalls würden Spuren gesichert, die Waffen der sechs an der Jagd beteiligten Jäger seien sichergestellt worden, teilte die Polizei am Donnerstag mit.
Jäger bricht bei Unterwellenborn zusammen und stirbt
Der 56-Jährige war am Mittwoch, gegen 18.15 Uhr von einem Schuss getroffen worden und starb noch vor Ort. Er hatte an einer sogenannten Erntejagd teilgenommen, bei der Jäger das Wild aus dem Feld treiben oder am Feldrand warten, bis es von den Erntearbeiten aufgescheucht wird.
Reanimationsversuche vergeblich:
Wie es weiter hieß, versuchten Rettungskräfte noch, den Mann zu reanimieren. Diese Maßnahmen hätten jedoch keinen Erfolg gehabt. Bei der Suche nach Spuren kamen den Angaben zufolge auch speziell trainierte Hunde zum Einsatz, die auf das Aufspüren von Munitionsteilen spezialisiert sind. Auch ein Polizeihubschrauber war an den Maßnahmen beteiligt.
Schwerverletztes Mädchen nach Jagdunfall in Großsaara
Bereits am vergangenen Samstag war es im Landkreis Greiz zu einem ähnlichen Vorfall gekommen. Dort wurde ein sechs Jahre altes Mädchen in einer Kleingartenanlage von einem Projektil getroffen und schwer verletzt. Nach Angaben einer Polizeisprecherin vom Donnerstag sind die Experten der Kriminalpolizei noch immer dabei, ein gefundenes Geschoss und die von sieben Jägern sichergestellten Waffen miteinander zu vergleichen. Zum Gesundheitszustand des Mädchens lagen keine neuen Angaben vor.
Deutscher Jagdverband tief betroffen
Unterdessen zeigte sich Deutsche Jagdverband tief betroffen über den tödlichen Jagdunfall bei Unterwellenborn. „Wir sind entsetzt und tief betroffen. Jeder Unfall ist einer zu viel, auch wenn es nur sehr selten dazu kommt“, erklärte der Verband in einer schriftlichen Stellungnahme. Um solche Vorfälle zu verhindern, gebe es für Jäger verschiedene Regeln zur Sicherheit.
War Fahrlässigkeit im Spiel? Thüringer Jäger verweisen auf Vorschriften
Auch der Geschäftsführer des Landesjagdverbandes Thüringen, Frank Herrmann, verwies auf Vorschriften, wonach Jäger bei Erntejagden verpflichtet würden, nur in festgelegten Schusssektoren zu schießen und klar definierte Richtungen einzuhalten. Erntejagden bergen nach seinen Worten besondere Gefahren, weil sie häufig sehr kurzfristig organisiert werden müssten.
Gänsejagd endet in Nordrhein-Westfalen tödlich
Ein 52-jähriger Jäger ist vermutlich von einem Jagdfreund bei einer Gänsejagd irrtümlich erschossen worden. Fünf Männer hatten sich am Montagabend an einer Teichanlage in Ochtrup (Nordrhein-Westfalen) getroffen und zur Jagd verschiedene Positionen eingenommen, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Nach der Jagd sei der 52-Jährige nicht am vereinbarten Treffpunkt erschienen. Seine Kollegen fanden ihn nach Polizeiangaben mit einer Schussverletzung hinter einem Maisfeld. Die Rettungskräfte konnten nur noch den Tod des Mannes feststellen. Die Polizei geht derzeit von einem tragischen Unfall aus. Zuvor hatten die „Westfälischen Nachrichten“ berichtet.