Das Nachbeben der explodierenden Preise für Strom, Gas und Fernwärme sind jetzt auch deutlich in Thüringen zu spüren.
Die Wohnungsverbände sehen für die Bewohner in Thüringen schwarz – und schlagen Alarm.
Wohungsverband aus Thüringen schlägt Alarm
Die Thüringer müssen sich auf drastisch höhere Betriebskosten einstellen. Das berge sozialen Sprengstoff, warnten die Wohnungsverbände.
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Das ist das Bundesland Thüringen:
- der Freistaat Thüringen hat rund 2,1 Millionen Einwohner auf 16.000 Quadratkilometer Fläche
- Landeshauptstadt und zugleich größte Stadt ist Erfurt
- weist eine hohe Dichte an wichtigen Kulturstätten auf, darunter das „Klassische Weimar“ (Unesco-Weltkulturerbe), das Bauhaus in Weimar und die Wartburg bei Eisenach
- Ministerpräsident ist Bodo Ramelow (Linke), regierende Parteien sind Linke, SPD, Grüne
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Auch die Verbände aus Sachsen-Anhalt und Sachsen melden sich zu Wort. Sie forderten die Politik zum Handeln auf. „Wir brauchen eine sehr deutliche Anpassung staatlicher Zuschüsse für die Mieter“, sagte Jens Zillmann, Direktor des Verbandes der Wohnungswirtschaft in Sachsen-Anhalt.
Thüringen: SO hoch werden die Mehrkosten
Die jährlichen Betriebskosten für eine durchschnittliche Wohnung könnten sich 2022 leicht um 1.000 Euro oder mehr erhöhen. Die Energiekosten stiegen schon seit Herbst vorigen Jahres an, der Krieg in der Ukraine habe die Situation zusätzlich verschärft. Der Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften (VSWG) kalkuliert derzeit mit Mehrkosten von 500 bis 1.000 Euro pro Wohnung!
Die Werte seien nach oben offen. „Das ist bitter, aber es ist leider so“, sagte VSWG-Chefin Mirjam Luserke. „Hier liegt sozialer Sprengstoff“, betonte Frank Emrich, Verbandsdirektor der Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft.
Thüringen: Noch mehr Gegenwind für Politik
Die Immobilienverbände verlangen von der Politik, die Mieter zu entlasten. Der kürzliche beschlossene Heizkostenzuschuss für Wohngeldbezieher sei allenfalls „ein Tropfen auf den sehr heißen Stein“ und viel zu niedrig.
Auch das Wohngeld selbst oder die Kosten der Unterkunft für bedürftige Menschen müssten erhöht werden. Zudem dürften die energetischen Standards in der Wohnungswirtschaft nicht weiter erhöht werden, weil dies die Kosten zusätzlich treibe. Die Unternehmen müssten zudem von Bürokratie entlastet werden.
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Die Wohnungsverbände kündigten an, dass ihre Mitgliedsunternehmen die Vorauszahlungen auf die Betriebskosten zum Teil schon jetzt heraufsetzen wollten. Nur so könnten sie vermeiden, dass sie mit extrem hohen Beträgen in Vorleistung gehen müssten. Es sei jetzt auch ein „Miteinander von Mietern und Vermietern“ in Thüringen nötig. (dpa)