2022 wird wohl als das Jahr der großen Einschränkungen in die Geschichtsbücher eingehen. Auch in Thüringen wurde gefühlt fast alles teurer. Gespart wurde, wo es nur irgendwie möglich war. Und das Jahr ist noch lange nicht vorbei.
Einem beliebten Weihnachts- und Martini-Klassiker könnte es jetzt an vielen Orten in Thüringen sogar komplett an den Kragen gehen. Worauf du dich einstellen musst, erfährst du hier.
Thüringen: Sorge im Freistaat um ein Traditionsgericht
Für viele Familien kaum vorstellbar: Ein Martinsfest ohne den traditionellen Gänsebraten. Wer aber auf das Traditionsgericht in diesem Jahr nicht verzichten möchte, sollte sich besser auf etwas gefasst machen. Wegen der Energiekrise könnte sich das Gänseessen zu einer teuren Angelegenheit entwickeln.
Eine stichprobenartige Recherche des MDR-Thüringen lässt erahnen, worauf sich Kunden einstellen müssen. Demnach könnte im Landgasthof Krone im Eischleben (Ilm-Kreis) das Gänseessen in diesem Jahr sogar komplett ausfallen. Laut der Inhaberin Gudrun Münnich müsste man in diesem Jahr für das Gänsegericht eigentlich 40 Euro verlangen. Das will der Gasthof seinen Kunden aber nicht zumuten. Man befinde sich in einer Zwickmühle so die Betreiberin gegenüber dem Sender.
Probleme sowohl bei den Gastwirten als auch bei den Erzeugern in Thüringen
Die Gründe dafür sind vielfältig, die Alternativen gering. Viel mehr als „Freundschaftspreise“ lässt sich aus Sicht der Gastwirte nicht machen. Dabei bereiten vielen auch die Energiepreise gerade deutliche Bauchschmerzen. Immerhin muss der Ofen für einen Gänsebraten gleich mehrere Stunden laufen.
Auch auf der Erzeugerseite sieht die Lage nicht viel besser aus. Sprit, Futter, Strom – so gut wie alles ist in den letzten Wochen und Monaten bei den Fleischproduzenten teurer geworden. Auch die Dürre spielte dabei eine Rolle. Der Kirchheimer Biohof-Betreiber Marcel Hartleb müsse deswegen deutlich mehr Futter zukaufen als üblich, sagt er gegenüber dem „MDR-Thüringen“.
Sorge auch wegen der Vogelgrippe
Und dann gibt es da noch eine ganz andere Sorge für die Fleischerzeuger in Thüringen: Die Geflügelpest. Sollte sie den Freistaat erreichen könnte das gravierende Folgen nach sich ziehen. Erst am vergangenen Wochenende ist die Krankheit in einem Stall in Nordfriesland nachgewiesen worden. Betroffen davon waren 240 Gänse, die in der Folge getötet werden mussten.
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Auch in Niedersachsen breitet sich die Krankheit gerade aus. Dort mussten schon Hunderttausende Vögel getötet werden. „Die Vogelgrippe steht vor der Grenze“, so Hartleb gegenüber dem „MDR-Thüringen“. Sollte sie den Freistaat erreichen, könnten die Folgen sowohl für Erzeuger als auch Kunden gravierend sein. (mit dpa)