Knapp 350 Zoll-Beamte waren am Dienstag (12. März) deutschlandweit unterwegs – auch ein Thüringer Unternehmen stand dabei auf der Liste.
Was sich dort hinter verschlossenen Türen abgespielt haben soll, ist kaum zu fassen. In Thüringen klickten jedenfalls gleich zweimal die Handschellen.
Thüringen: 1,6 Millionen Euro erschlichen?
Die Staatsanwaltschaft Erfurt beauftragte die Durchsuchung, wie der Zoll sagt. 24 Wohn- und Geschäftsgebäude eines Unternehmens sind in Thüringen, Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Hessen und Sachsen durchsucht worden. Der Durchsuchungs-Schwerpunkt lag dabei in Erfurt.
Drei Männer im Alter zwischen 42, 43 und 46 Jahren standen im Fokus, ein 33-Jähriger soll Beihilfe geleistet haben. Sie sollen Sozialversicherungsbeiträge erschlichen haben – ganze 1,6 Millionen Euro sind dabei wohl rumgekommen.
Zwei Haftbefehle vollstreckt
Geschafft haben sollen sie das Ganze, indem sie vermutlich ausländische Mitarbeiter auf Baustellen arbeiten ließen, ohne sie zur Sozialversicherung anzumelden. Außerdem sollen sie die Aufenthaltstitel gefälscht haben.
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Die Mitarbeiter kamen dabei aus Bosnien und Herzegowina – die Beschuldigten sollen außerdem darüber getäuscht haben, dass das Unternehmen entsendefähig ist, also Arbeitnehmer überhaupt in Deutschland vorübergehend arbeiten dürfen.
Gegen zwei der Männer lagen Haftbefehle vor, die noch am Dienstagvormittag vollstreckt wurden. Während des Zoll-Einsatzes konnten die Beamten Beweise auf Computern und Handys sichern. Jetzt geht es darum, die ausländischen Mitarbeiter auf den jeweiligen Baustellen zu vernehmen.